EP3109218A1 - Setting retarder for gypsum

Author: Morgan

Jul. 08, 2024

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Tags: Agriculture

EPA1 - Setting retarder for gypsum

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abindeverzögerermischung für Gips und ein Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Gips.The present invention relates to a plaster retardant mixture and a method for retarding the setting of gypsum.

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Gips ist eine viel genutzte Baustoffkomponente. Vor allem im Innenbereich wird Gips als Bindemittel für Baustoffe wie Estrich und Putz verwendet. Daneben erfolgt eine Verarbeitung zu sog. Gipskartonplatten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Bezeichnung Gipsbaustoff oder kurz Baustoff für solche Mischungen verwendet, in denen Gips als Bindemittel vorliegt und die nach einem Anmachen mit Wasser und Formen durch Hydratation des Gips erhärten.Gypsum is a much used building material component. Especially indoors, gypsum is used as a binder for building materials such as screed and plaster. In addition, there is a processing to so-called gypsum plasterboard. In the context of the present invention, the term gypsum building material or short building material is used for such mixtures in which gypsum is present as a binder and harden after mixing with water and molds by hydration of the gypsum.

Da Gips ohne verzögernde Zusatzmittel sehr schnell abbindet, wurden schon sehr viele Vorschläge zur Verlängerung der Verarbeitungszeit gemacht. So ist bekannt, dass Phosphate, Polyacrylate und Fruchtsäuren sowie deren Derivate wie Zitronensäure, Weinsäure, Gluconate etc. das Abbinden von Gips verzögern. Aus der DE 22 26 943 C3 ist es bekannt, zusätzlich zu einem Verzögerer, bevorzugt wird eine Mischung von Natriumglukonat und Natriumtripolyphosphat, Glyoxal einzusetzen. Die EP 2 730 550 A2 schlägt den Einsatz einer Mischung von Natriumpolyacrylat bestimmter Molmassen und Kieselsäure vor. DE 10 040 879 B3 beschreibt eine Mischung von Natriumtrimetaphosphat und Weinsäure. In der Praxis werden überwiegend Weinsäure oder Zitronensäure eingesetzt.Since gypsum sets quickly without retarding additives, many suggestions have been made to extend the processing time. Thus it is known that phosphates, polyacrylates and fruit acids as well as their derivatives such as citric acid, tartaric acid, gluconates etc. retard the setting of gypsum. From the DE 22 26 943 C3 It is known, in addition to a retarder, it is preferred to use a mixture of sodium gluconate and sodium tripolyphosphate, glyoxal. The EP 2 730 550 A2 suggests the use of a mixture of sodium polyacrylate of certain molecular weights and silica. DE 10 040 879 B3 describes a mixture of sodium trimetaphosphate and tartaric acid. In practice, predominantly tartaric acid or citric acid are used.

Da Weinsäure nur als L-Enantiomer wirksam ist, die in der Verfügbarkeit und damit im Preis starken Schwankungen unterliegt, besteht weiterhin Bedarf an einer preisgünstigen, preisstabilen und wirksamen Verzögerung für Gipsbaustoffe, insbesondere für Putzgips. Wichtig ist dabei nicht nur die reine Verzögerungsleistung, sondern auch die Kontrolle möglicher Einflüsse auf die Eigenschaften bei der Verarbeitung und des abgebundenen Baustoffs.Since tartaric acid is only effective as an L-enantiomer, which is subject to great fluctuations in availability and thus in price, there is still a need for a low-cost, price-stable and effective delay for gypsum building materials, in particular for plaster of Paris. Not only the pure deceleration performance is important, but also the control of possible influences on the properties during processing and the hardened building material.

Überraschend wurde nun gefunden, dass Gemische aus Weinsäure und Gluconodeltalacton oder Natriumgluconat in bestimmten Mischungsverhältnissen eine synergistische Verzögerungswirkung zeigen und die Anforderungen erfüllen können. Mit geeigneten Mengen lassen sich brauchbare Verzögerungsleistungen einstellen, die Verarbeitungseigenschaften eines Maschinengipsputzes konnten verbessert werden.Surprisingly, it has now been found that mixtures of tartaric acid and gluconodeltalactone or sodium gluconate in certain mixing ratios show synergistic delay effect and can meet the requirements. Useful amounts can be used to set useful deceleration rates, and the processing properties of a machine gypsum plaster can be improved.

Die Erfindung löst daher die obige Aufgabe durch eine Abbindeverzögerermischung für Gipsbaustoffe, insbesondere für Gipsputz, die Weinsäure und Gluconodeltalacton oder Natriumgluconat umfasst, wobei das Gewichtsverhältnis von Weinsäure zu Gluconodeltalacton im Bereich von 1:2,1 bis 1:5,6 liegt oder das Gewichtsverhältnis von Weinsäure zu Natriumgluconat im Bereich von 1:2,4 bis 1:4,5 liegt. Die Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Gipsbaustoffen, insbesondere von Gipsputz, gelöst, bei dem man den Gipsbaustoff bereitstellt und vor oder beim Anmachen mit Wasser Weinsäure und Gluconodeltalacton oder Natriumgluconat zufügt, wobei das Gewichtsverhältnis von Weinsäure zu Gluconodeltalacton im Bereich von 1:2,1 bis 1:5,6 beträgt oder das Gewichtsverhältnis von Weinsäure zu Natriumgluconat im Bereich von 1:2,4 bis 1:4,5 beträgt.The invention therefore achieves the above object by a setting retardant mixture for gypsum building materials, in particular gypsum plaster comprising tartaric acid and gluconodetalactone or sodium gluconate, the weight ratio of tartaric acid to gluconodeltalactone being in the range of 1: 2.1 to 1: 5.6 or the weight ratio of tartaric acid to sodium gluconate ranges from 1: 2.4 to 1: 4.5. The object is further achieved by a method for retarding the setting of gypsum plaster, in particular gypsum plaster, in which one provides the gypsum building material and before or when mixing with water tartaric acid and Gluconodeltalacton or sodium gluconate inflicts, wherein the weight ratio of tartaric acid to Gluconodeltalacton in the range of 1: 2.1 to 1: 5.6, or the weight ratio of tartaric acid to sodium gluconate is in the range of 1: 2.4 to 1: 4.5.

Anstelle von Natriumgluconat können auch andere in wässriger Lösung ausreichend schnell oder gut lösliche Salze der Gluconsäure verwendet werden, was aber im Hinblick auf die Kosten weniger bevorzugt ist. Es wird erwartet, dass Alkali- und Erdalkaligluconate, beispielsweise Kalium-, Calcium-, oder Magnesiumgluconat, genauso wirksam sind. Die Mengenverhältnisse sind entsprechend den Molgewichten anzupassen.Instead of sodium gluconate, other salts of gluconic acid which are sufficiently fast or readily soluble in aqueous solution can also be used, but this is less preferred in terms of cost. It is expected that alkali and alkaline earth gluconates, such as potassium, calcium, or magnesium gluconate, are equally effective. The proportions are to be adjusted according to the molecular weights.

Der Gipsbaustoff ist insbesondere ein Gipsputz und kann nach DIN EN -1 in Putz- und Stuckgips einerseits und in Fertigputzgips, Haftputzgips, und Maschinenputzgips andererseits unterschieden werden. Der in dem Baustoff enthaltene Gips kann in an sich bekannter Weise durch Brennen von Calciumsulfatdihydrat aus Gipsabbaustätten und Mahlen des gebrannten Produkts hergestellt werden. Daneben kann Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA Gips) und Gips als Beiprodukt aus chemischen Prozessen z.B. Herstellung von Phosphaten oder organischen Säuren wie Zitronsensäure, verwendet werden.The gypsum building material is in particular a gypsum plaster and can be distinguished according to DIN EN -1 in plaster and stucco on the one hand and in plaster, plaster plaster, and plaster of engineering plaster on the other hand. The gypsum contained in the building material can be prepared in a manner known per se by firing calcium sulfate dihydrate from gypsum mining sites and grinding the fired product. In addition, gypsum from flue gas desulphurisation plants (Gypsum REA) and gypsum be used as by-product from chemical processes, for example, production of phosphates or organic acids such as citrus acid.

Die Gruppe der Fertiggipsputze enthält üblicherweise Zusatzstoffe und Zusatzmittel sowie Zuschläge. Als Zusatzstoffe können z. B. Füllstoffe, Fasern, Pigmente und Baukalk beigemischt werden. Als Zusatzmittel sind die erfindungsgemäße Abbindeverzögerermischung sowie optional zusätzlich luftporenbildende, wasserrückhaltende und/oder verflüssigende Stoffe enthalten, um die Eigenschaften des Trockenmörtels zu verbessern oder besondere Eigenschaften zu erhalten. Außerdem können weitere Verzögerer oder Zusätze, welche die Verzögerung optimieren, enthalten sein. Zuschläge sind natürliche oder synthetische Materialien oder Materialien aus der Wiederverwertung, die für die Anwendung in Gebäuden geeignet sind, z. B. Quarzsand, gebrochener Kalkstein und Leichtzuschläge wie Perlite und Vermiculite.The group of Fertiggipsputze usually contains additives and additives and supplements. As additives z. As fillers, fibers, pigments and lime are added. As additives, the setting retarder mixture according to the invention and optionally additionally air-entraining, water-retaining and / or liquefying substances are included in order to improve the properties of the dry mortar or to obtain special properties. In addition, other retarders or additives that optimize the delay may be included. Supplements are natural or synthetic materials or materials from recycling that are suitable for use in buildings, eg. As quartz sand, broken limestone and lightweight aggregates such as perlite and vermiculite.

Fertiggipsputze enthalten in der Regel 50 bis 90 Gew.-% Gips, 1 bis 5 Gew.-% Kalk, 10 bis 30 Gew.-% Füllstoffe (Sand, gebrochener Kalkstein, Leichtzuschlag) und 0,01 bis 0,5 Gew.-% Abbindeverzögerer. Typischerweise sind außerdem Luftporenbildner (0,01 bis 0,1 Gew.-%) sowie Wasserrückhaltemittel (0,01 bis 1,0 Gew.-%) wie Stärke und/oder Methylzellulose enthalten. Neben solchen Fertiggipsputzen sind auch Gips-haltige Putztrockenmörtel mit weniger als 50 Gew.-% Gips und Gipskalk-Putztrockenmörtel mit mehr als 5 Gew.-% Kalk gebräuchlich.Fertiggipsputze contain usually 50 to 90 wt .-% gypsum, 1 to 5 wt .-% lime, 10 to 30 wt .-% fillers (sand, crushed limestone, light aggregate) and 0.01 to 0.5 wt. % Set retarder. Typically, air entraining agents (0.01 to 0.1% by weight) and water retention agents (0.01 to 1.0% by weight) such as starch and / or methyl cellulose are also included. In addition to such Fertiggipsputzen gypsum-containing plaster dry mortar with less than 50 wt .-% gypsum and gypsum lime dry mortar with more than 5 wt .-% lime are common.

Darüberhinaus kann der Gipsbaustoff auf einer Kombination von Zement und Gips als Bindemittel basieren.In addition, the gypsum building material may be based on a combination of cement and gypsum as a binder.

Die erfindungsgemäße Abbindeverzögerermischung umfasst ein Gemisch aus Weinsäure und Gluconodeltalacton oder Natriumgluconat. Das Gewichtsverhältnis der beiden Komponenten liegt für Gluconodeltalacton im Bereich Weinsäure:Gluconodeltalacton von 1:2,1 bis 1:5,6, vorzugsweise von 1:2,5 bis 1:4 und insbesondere bei etwa 1:3,0 bis 1:3,3. Für Natriumgluconat beträgt das Gewichtsverhältnis Weinsäure:Natriumgluconat von 1:2,4 bis 1:4,5, vorzugsweise von 1:3,0 bis 1:4,2 und insbesondere etwa 1:3,5 bis 1:4,0.The setting retarder mixture according to the invention comprises a mixture of tartaric acid and gluconodeltalactone or sodium gluconate. The weight ratio of the two components is for gluconodeltalactone in the range tartaric acid: gluconodeltalactone from 1: 2.1 to 1: 5.6, preferably from 1: 2.5 to 1: 4 and in particular at about 1: 3.0 to 1: 3.3. For sodium gluconate, the weight ratio of tartaric acid: sodium gluconate is from 1: 2.4 to 1: 4.5, preferably from 1: 3.0 to 1: 4.2, and more preferably from about 1: 3.5 to 1: 4.0.

Weinsäure, Gluconodeltalacton und Gluconat sollten in einer Partikelgröße eingesetzt werden, die eine gute Verteilung in der Trockenmischung gewährleistet. Brauchbar sind daher üblicherweise maximale Partikelgrößen von 300 µm, vorzugsweise von < 65 µm.Tartaric acid, gluconodeltalactone and gluconate should be used in a particle size which ensures good distribution in the dry mix. Useful are therefore usually maximum particle sizes of 300 .mu.m, preferably of <65 .mu.m.

Die Dosierung der erfindungsgemäßen Abbindeverzögerermischung liegt üblicherweise im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse des Gipsbaustoffs. Die optimale Menge hängt auch vom konkreten Baustoff ab, beispielsweise von der Brenntemperatur mit der der Gips hergestellt wurde, den weiteren Bestandteilen im Baustoff und auch von der beim Anmachen des Baustoffs mit Wasser zugeführten Mischenergie.The dosage of the setting retarder mixture according to the invention is usually in the range from 0.01 to 0.5% by weight, preferably from 0.05 to 0.3% by weight, in particular from 0.1 to 0.2% by weight, based on the dry mass of gypsum building material. The optimum amount also depends on the concrete building material, for example on the firing temperature with which the gypsum was produced, the other constituents in the building material and also on mixing the building material with water.

In einer Ausführungsform wird die Abbindeverzögerermischung einem Gipsbaustofftrockengemisch, insbesondere einem Putztrockenmörtel, zugefügt. Hierbei können die Komponenten natürlich auch einzeln der Trockenmischung zugesetzt werden.In one embodiment, the setting retardant mixture is added to a gypsum builder dry mixture, in particular a dry seasoning mortar. Of course, the components can also be added individually to the dry mixture.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Abindeverzögerermischung als separates Zusatzmittel bereitgestellt. Die Zugabe/Dosierung erfolgt in diesem Fall insbesondere beim Anmachen des Gipsbaustoffes mit Wasser. Vorzugsweise wird hierbei der Abbindeverzögerermischung eine Rieselhilfe als weitere Komponente zugemischt, insbesondere in einer Konzentration von 2 - 4 Gew.-% bezogen auf die Masse der Abbindeverzögerermischung. Geeignet ist beispielsweise pyrogene Kieselsäure, kommerziell erhältlich z.B. unter den Handelsnamen: SIPERNAT®, AEROSIL®, Cabosil®, HDK®.In a further embodiment, the shortening retardant mixture is provided as a separate additive. The addition / metering takes place in this case, in particular when mixing the gypsum building material with water. Preferably, in this case, the setting retardant mixture is admixed with a flow aid as a further component, in particular in a concentration of 2 to 4% by weight, based on the mass of the setting retardant mixture. Fumed silica, for example, is commercially available, for example under the trade names: SIPERNAT®, AEROSIL®, Cabosil®, HDK®.

Es ist außerdem möglich, die erfindungsgemäße Abbindeverzögerermischung mit weiteren Zusatzmitteln zu kombinieren, beispielweise mit Luftporenbildnern, Konsistenzhilfsmitteln und/oder Verflüssigern. Auch weitere Verzögerer können enthalten sein und/oder Zusätze welche die Verzögerung optimieren.It is also possible to combine the setting retarder mixture according to the invention with further additives, for example with air entraining agents, consistency assistants and / or condensers. Also further delays may be included and / or additives which optimize the delay.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Abbinden von Gips in Gipsbaustoffen wie Gipsputz durch Zugabe von Weinsäure und Gluconodeltalacton oder Natriumgluconat verzögert. Dabei kann die erfindungsgemäße Abbindeverzögerermischung oder deren Komponenten dem Trockenbaustoff zugefügt werden und/oder die Abbindeverzögerermischung wird beim Anmachen mit Wasser dem Baustoff zugemischt, oder man fügt die Komponenten separat zu. Wenn die Komponenten separat zugemischt werden, ist es auch möglich eine dem Trockenbaustoff und die andere beim Anmachen mit Wasser zuzugeben.According to the process of the invention, the setting of gypsum in gypsum building materials such as gypsum plaster is delayed by the addition of tartaric acid and gluconodeltalactone or sodium gluconate. In this case, the setting retarder mixture according to the invention or its components can be added to the dry building material and / or the setting retardant mixture is admixed with the building material when mixed with water, or the components are added separately. If the components are mixed separately, it is also possible to add one to the dry building material and the other when mixing with water.

Durch die erfindungsgemäße Abbindeverzögerermischung und das erfindungsgemäße Verfahren werden brauchbare Zeiten von 60 min bis 120 min bis zum Versteifungsbeginn erzielt, das Verhalten von Putzmörteln beim Abziehen, Glätten und Filzen ist gut.By means of the setting retarder mixture according to the invention and the method according to the invention, useful times of 60 minutes to 120 minutes are attained until stiffening begins, the behavior of rendering mortars during stripping, smoothing and felting is good.

Die Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele erläutert werden, ohne jedoch auf die speziell beschriebenen Ausführungsformen beschränkt zu sein. Soweit nichts anderes angegeben ist oder sich aus dem Zusammenhang zwingend anders ergibt, beziehen sich Prozentangaben auf das Gewicht, im Zweifel auf das Gesamtgewicht der Mischung.The invention will be explained with reference to the following examples, but without being limited to the specifically described embodiments. Unless otherwise stated or necessarily different from the context, percentages are based on weight, in case of doubt on the total weight of the mixture.

Die Erfindung bezieht sich auch auf sämtliche Kombinationen von bevorzugten Ausgestaltungen, soweit diese sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Angaben "etwa" oder "ca." in Verbindung mit einer Zahlenangabe bedeuten, dass zumindest um 10 % höhere oder niedrigere Werte oder um 5 % höhere oder niedrigere Werte und in jedem Fall um 1 % höhere oder niedrigere Werte eingeschlossen sind.The invention also relates to all combinations of preferred embodiments, as far as these are not mutually exclusive. The information "about" or "approx." in conjunction with a numerical indication, means that at least 10% higher or lower values or 5% higher or lower values and in any case 1% higher or lower values are included.


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Beispiele

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Ein Gipsputz-Trockenmörtel mit der in Tabelle 1 angegebenen Standardrezeptur wurde hergestellt. Tabelle 1 Komponente Gehalt Niederbrandgips 40 % Hochbrandgips 40 % Kalkhydrat 1,5 % Füllstoff: zB gebrochener Kalkstein 15 % Perlite 3 % Methylzellulose 0,20 % A gypsum plaster dry mortar with the standard formulation given in Table 1 was prepared. Table 1 component salary Low Brand Gypsum 40% Hochbrand plaster 40% hydrated lime 1.5% Filler: eg broken limestone 15% perlite 3% methylcellulose 0.20%

Die zu untersuchenden Abbindeverzögerer wurden in Mengen von 0,1 und 0,13 Gew.-% zugefügt.The retarders to be tested were added in amounts of 0.1 and 0.13 wt .-%.

Die Bestimmung des Versteifungsbeginns und -endes erfolgten durch Messung der Ultraschalllaufzeit und durch die Vicat-Dettki-Methode. Für die Ultraschalllaufzeitmessung wurden 300 g Mörtel mit 186 g Wasser (deionisiert) in einem Mörtelmischer nach DIN EN -2 angemacht. Dabei erfolgte das Einfüllen über 30 s und das Mischen über 60 s. Die Mischung wurde in die Messform gefüllt, 20 s bei Amplitude 1,00 verdichtet und der erste Messpunkt nach ca. 3 min. aufgenommen. Bei den Messungen nach der Vicat Dettki Methode wurden ebenfalls 300 g Mörtel und 186 g Wasser (deionisiert) verwendet. Der Putzmörtel wurde in das Wasser eingestreut und 60 s mit den Knethaken eines Handmixers (Stufe 2) gemischt. Dann wurde die Mischung in einen Becher gefüllt und durch leichtes Aufstampfen verdichtet. Die Bestimmung des Abbindeverhaltens erfolgte dann nach DIN EN -2 über die Messung der Eindringtiefe einer Nadel.The stiffening start and end were determined by measuring the ultrasonic transit time and the Vicat-Dettki method. For the ultrasonic transit time measurement, 300 g of mortar were mixed with 186 g of water (deionized) in a mortar mixer according to DIN EN -2. The filling took place over 30 s and the mixing over 60 s. The mixture was filled into the measuring mold, compressed for 20 s at an amplitude of 1.00 and the first measuring point after about 3 min. added. In the measurements according to the Vicat Dettki method, 300 g of mortar and 186 g of water (deionized) were also used. The plaster was sprinkled into the water and mixed for 60 seconds with the dough hook of a hand mixer (level 2). The mixture was then poured into a beaker and compacted by gentle patting. The determination of the setting behavior then took place according to DIN EN -2 on the measurement of the penetration depth of a needle.

Beispiel 1

example 1

Als Verzögerer wurden Gemische von Weinsäure (Partikelgröße < 63 µm) und Natriumgluconat (max 2 % Partikel > 300 µm) eingesetzt, sowie die beiden Einzelsubstanzen. Natriumgluconat wurde als Gemisch mit 2 Gew.-% pyrogener Kieselsäure (Sipernat®) verwendet. Es wurden Abbindeverzögerermischungen mit verschiedenen Gewichtsverhältnissen Weinsäure zu Natriumgluconat erstellt und mittels Messung der Ultraschalllaufzeit sowie nach der Vicat Dettki Methode das Abbindeverhalten untersucht. Die Ergebnisse der Ultraschalllaufzeitmessung sind in Figur 1 dargestellt.The retarders used were mixtures of tartaric acid (particle size <63 μm) and sodium gluconate (max. 2% particles> 300 μm), as well as the two Individual substances. Sodium gluconate was used as a mixture with 2% by weight fumed silica (Sipernat®). Abbinder retardant mixtures with different weight ratios of tartaric acid to sodium gluconate were prepared and the setting behavior was investigated by measuring the ultrasonic transit time and according to the Vicat Dettki method. The results of the ultrasonic transit time measurement are in FIG. 1 shown.

Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass die Wirkung von Natriumgluconat (SG) um einen Faktor 1,6 geringer ist als die von Weinsäure (TA), Weinsäure erreicht bei 0,1 % die gleiche Verzögerung wie Natriumgluconat bei 0,16 %. Die Mischungen zeigen eine gleich gute oder bessere Verzögerung.Out FIG. 1 it can be seen that the effect of sodium gluconate (SG) is lower by a factor of 1.6 than that of tartaric acid (TA), tartaric acid reaches the same delay at 0.1% as sodium gluconate at 0.16%. The mixtures show an equally good or better delay.

Mit der Vicat Dettki Methode wurden Versteifungsbeginn (VB) und Versteifungsende (VE), bei dem in der Praxis ein Glätten nicht mehr möglich ist, bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2 Verzögerer 1 Verzögerer 2 TA:SG VB [min] VE [min] VE - VB [min] 0,1 % TA Ohne ./. 128 205 77 0,16 % SG Ohne ./. 124 208 84 0,16 % SG Ohne ./. 122 203 81 0,03 % TA 0,11 % SG 1:3,6 127 219 92 0,04 % TA 0,095 % SG 1:2,4 142 225 83 0,05 % TA 0,08 % SG 1:1,6 145 232 87 0,06 % TA 0,065 % SG 1:1,1 129 202 73 The Vicat Dettki method was used to determine stiffening beginning (VB) and stiffening end (VE), in which smoothing is no longer possible in practice. The results are shown in Table 2. Table 2 Retarder 1 Retarder 2 TA: SG VB [min] VE [min] VE - VB [min] 0.1% TA Without ./. 128 205 77 0.16% SG Without ./. 124 208 84 0.16% SG Without ./. 122 203 81 0.03% TA 0.11% SG 1: 3.6 127 219 92 0.04% TA 0.095% SG 1: 2.4 142 225 83 0.05% TA 0.08% SG 1: 1.6 145 232 87 0.06% TA 0.065% SG 1: 1.1 129 202 73

Wie schon aus der Ultraschalllaufzeitmessung entnehmbar, entsprach eine Dosierung Natriumgluconat von 0,16 % in der Wirkung etwa der Wirkung von 0,1 % Weinsäure. Die Mengen an Natriumgluconat in den Mischungen wurden so berechnet, dass die Summe der erwarteten Wirkungen der Einzelsubstanzen der Wirkung der Einzelsubstanzen entsprechen sollte. Die erfindungsgemäßen Mischungen zeigten aber eine signifikant bessere Verzögerungswirkung. Zwar war auch bei einem Mischungsverhältnis Weinsäure: Natriumgluconat von 1: 1,6 die Wirkung noch verbessert, diese Mischung ist aber wegen der hohen Menge Weinsäure im Hinblick auf die Kosten nicht brauchbar.As already taken from the ultrasound transit time measurement, a dose of sodium gluconate of 0.16% corresponded in effect to the effect of 0.1% tartaric acid. The amounts of sodium gluconate in the mixtures were calculated so that the sum of the expected effects of the individual substances should correspond to the effect of the individual substances. However, the mixtures according to the invention showed a significantly better retarding effect. Although it was even with a mixing ratio of tartaric acid: sodium gluconate of 1: 1.6, the effect is even better, but this mixture is not useful because of the high amount of tartaric acid in terms of cost.

Beispiel 2

Example 2

Als Verzögerer wurden Gemische von Weinsäure (Partikelgröße < 63 µm) und Gluconodeltalacton (max 10 % Partikel > 63 µm) eingesetzt, sowie die beiden Einzelsubstanzen. Gluconodeltalacton wurde als Gemisch mit 2 Gew.-% pyrogener Kieselsäure (Sipernat®) verwendet. Es wurden Abbindeverzögerermischungen mit verschiedenen Gewichtsverhältnissen Weinsäure zu Gluconodeltalacton erstellt und mittels Messung der Ultraschalllaufzeit sowie nach der Vicat Dettki Methode das Abbindeverhalten untersucht. Die Ergebnisse der Ultraschalllaufzeitmessung sind in Figur 2 dargestellt. Es ist ersichtlich, dass die Wirkung von Gluconodeltalacton (GdL) um einen Faktor 1,4 geringer ist als die von Weinsäure (TA), Weinsäure erreicht bei 0,1 % die gleiche Wirkung wie Gluconodeltalacton bei 0,14 %. Die Mischungen zeigen eine gleich gute oder bessere Wirkung.Retarders used were mixtures of tartaric acid (particle size <63 μm) and gluconodeltalactone (max. 10% particles> 63 μm), as well as the two individual substances. Gluconodeltalactone was used as a mixture with 2% by weight of fumed silica (Sipernat®). Abbinder retardant mixtures having different weight ratios of tartaric acid to gluconodeltalactone were prepared and the setting behavior was investigated by measuring the ultrasonic transit time and by the Vicat Dettki method. The results of the ultrasonic transit time measurement are in FIG. 2 shown. It can be seen that the effect of gluconodeltalactone (GdL) is lower by a factor of 1.4 than that of tartaric acid (TA), tartaric acid at 0.1% achieves the same effect as gluconodeltalactone at 0.14%. The mixtures show an equally good or better effect.

Mit der Vicat Dettki Methode wurden Versteifungsbeginn (VB) und Versteifungsende (VE), bei dem in der Praxis ein Glätten nicht mehr möglich ist, bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3 Verzögerer 1 Verzögerer 2 TA:GdL VB [min] VE [min] VE - VB [min] 0,1 % TA Ohne ./. 128 205 77 0,14 % GdL Ohne ./. 130 209 79 0,03 % TA 0,09 % GdL 1:3,0 140 240 100 0,04 % TA 0,08 % GdL 1:2,0 142 223 81 0,06 % TA 0,05 % GdL 1:0,8 120 196 76 The Vicat Dettki method was used to determine stiffening start (VB) and stiffening end (VE), in which smoothing is no longer possible in practice. The results are shown in Table 3. Table 3 Retarder 1 Retarder 2 TA: GDL VB [min] VE [min] VE - VB [min] 0.1% TA Without ./. 128 205 77 0.14% GdL Without ./. 130 209 79 0.03% TA 0.09% GdL 1: 3.0 140 240 100 0.04% TA 0.08% GdL 1: 2.0 142 223 81 0.06% TA 0.05% GdL 1: 0.8 120 196 76

Wie schon aus der Ultraschalllaufzeitmessung entnehmbar, entsprach eine Dosierung Gluconodeltalacton von 0,14 % in der Wirkung etwa der Wirkung von 0,1 % Weinsäure. Die Mengen an Gluconodeltalacton in den Mischungen wurden so berechnet, dass die Summe der erwarteten Wirkungen der Einzelsubstanzen der Wirkung der Einzelsubstanzen entsprechen sollte. Die erfindungsgemäßen Mischungen zeigten aber eine signifikant bessere Verzögerungswirkung.As can already be seen from the ultrasound transit time measurement, a dosage of 0.14% gluconodeltalactone corresponded approximately to the effect of 0.1% tartaric acid. The amounts of gluconodeltalactone in the mixtures were calculated so that the sum of the expected effects of the individual substances should correspond to the effect of the individual substances. However, the mixtures according to the invention showed a significantly better retarding effect.

Beispiel 3

Example 3

Mit den in Tabelle 4 angegebenen Verzögerern und Verzögerermischungen wurde Maschinenputz angemacht und in einem Anwendungstest auf eine Wand aus Hohlziegeln aufgespritzt. Der Untergrund ist als saugend einzustufen. Tabelle 4 Verzögerer 1 Verzögerer 2 Gesamtmenge 0,13 % Weinsäure ./. 0,13% ./. 0,209 % Natriumgluconat 0,209 % ./. 0,182 % Gluconodeltalacton 0,182% 0,039 % Weinsäure 0,145 % Natriumgluconat 0,184% 0,039 % Weinsäure 0,127 % Gluconodeltalacton 0,166 % With the retarders and retarder mixtures indicated in Table 4, machine plaster was dressed and sprayed on a wall of hollow bricks in an application test. The surface is to be classified as absorbent. Table 4 Retarder 1 Retarder 2 total quantity 0.13% tartaric acid ./. 0.13% ./. 0.209% sodium gluconate 0.209% ./. 0.182% gluconodeltalactone 0.182% 0.039% tartaric acid 0.145% sodium gluconate 0.184% 0.039% tartaric acid 0.127% gluconodeltalactone 0.166%

Die Verarbeitungsschritte des Maschinengipsputzes auf der Wand umfasst eine Serie von Verabeitungsschritten und benötigt insgesamt etwa eine Verarbeitungszeit von 3 Stunden, vgl. Hecker et al. Tech line document; Dow Construction Chemicals.The processing steps of the machine plaster cleaning on the wall comprises a series of processing steps and requires a total processing time of about 3 hours, cf. Hecker et al. Tech line document; Dow Construction Chemicals.

Die angemachten Putze wurden auf die Wand aufgespritzt und innerhalb 5 Minuten unterschiedliche Auftragsstärken ausgeglichen (Aufziehen). Nach 60 bis 80 Minuten erfolgte das Abziehen. Nach etwa 120 Minuten erfolgte ein grobes Glätten. Dabei wird die Oberfläche des Gipsputzes mit Wasser benetzt und dann mit einem Schwamm abgerieben. Dadurch erhält man eine feine Schlämme an der Oberfläche, die fein verteilt wird. Nach etwa 150 Minuten erfolgt eine erste Feinglättung (Filzen) und nach etwa 180 Minuten das abschließende Glätten (Fertigfilzen). Bei den beiden Feinglättschritten ist für den Stukkateur entscheidend, welche Kraft er aufbringen muss, um mit der Traufel die glatte Oberfläche zu erreichen. Die Verarbeitungseigenschaften für jeden Schritt wurden vom Stukkateur mit Noten bewertet, und zwar 1 für sehr gut, 2 für gut, 3 für befriedigend, 4 für ausreichend und 5 für mangelhaft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgelistet. Tabelle 5 Verzögerer TA SG GdL TA+SG TA+GdL Abziehen 2,5 2,5 2 2 1,5 erstes Feinglätten 2 2 2 2 2 abschließendes Glätten 3 3,5 3,5 2 2 The prepared plasters were sprayed onto the wall and within 5 minutes different order strengths compensated (wind up). After 60 to 80 minutes, the stripping took place. After about 120 minutes, a rough smoothing took place. The surface of the gypsum plaster is wetted with water and then rubbed off with a sponge. This gives a fine slurry on the surface, which is finely distributed. After about 150 minutes, a first fine smoothing (felting) and after about 180 minutes, the final smoothing (finish felting). In the two Feinglättschritten is for the stucco decisive, which force he has to apply in order to achieve the smooth surface with the trowel. The processing properties for each step were scored by the plasterer, 1 for very good, 2 for good, 3 for satisfactory, 4 for sufficient and 5 for poor. The results are listed in Table 5. Table 5 retarder TA SG GDL TA + SG TA + GdL Pull off 2.5 2.5 2 2 1.5 first fine flattening 2 2 2 2 2 final smoothing 3 3.5 3.5 2 2

Es zeigt sich, dass besonders beim letzten Schritt die Verarbeitungseigenschaften der Putzgipse, die die Mischungen Weinsäue/Gluconate enthalten, wesentlich verbessert wurden.It can be seen that especially in the last step, the processing properties of the plaster plasters containing the mixtures of tartaric acid / gluconates were substantially improved.

Parallel zu den Verabeitungsversuchen wurde mittels Vicat Dettki Methode die Aushärtung untersucht. Dazu wurden beim ersten Arbeitsschritt (Aufspritzen) Proben des Gipsputzes entnommen und dann der Aushärtevorgang dokumentiert. Die verfügbaren Verarbeitungszeiten waren bei den erfindungsgemäß verzögerten Putzen länger, wie sich aus Figur 3 und Tabelle 6 ergibt. Tabelle 6 Verzögerer VB [min.] VE [min.] VB-VE [min.] 0,13%TA 73 127 162 0,209 % SG 62 131 158 0,182 % GdL 77 140 165 0,039 % TA+0,145 % SG 89 144 197 0,039 % TA + 0,127 % GdL 106 192 239 Parallel to the processing experiments, the curing was investigated by means of the Vicat Dettki method. For this purpose, samples of gypsum plaster were taken during the first step (spraying) and then the curing process was documented. The available processing times were longer in the present invention delayed plasters, as is apparent from FIG. 3 and Table 6. Table 6 retarder VB [min.] VE [min.] VB-VE [min.] 0.13% TA 73 127 162 0.209% SG 62 131 158 0.182% GdL 77 140 165 0.039% TA + 0.145% SG 89 144 197 0.039% TA + 0.127% GdL 106 192 239

Die Zeiten für Versteifungsbeginn (VB) und Versteifungsende (VE) zeigten analog zu den Anwendungsversuchen an der Wand einen deutlichen Unterschied der einzelnen Verzögerer zu den Verzögergemischen: Die Gemische zeigten einen deutlich verzögerten Beginn der Versteifung. Die Verarbeitungszeit VE-VB liegt über der der reinen Verzögerer.The times for stiffening beginning (VB) and stiffening end (VE) showed analogous to the application tests on the wall a significant difference of the individual retarders to the delay mixtures: The mixtures showed a significantly delayed start of the stiffening. The processing time VE-VB is above that of the pure retarder.

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